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LINKWEG ::: inhalt / straßen und plätze / die bernsdorfer und reitbahnstraße |
![]() Blick von Höhe Rosenplatz stadtauswärts. Im Hintergrund der Turm der Bernsdorfer Schule.
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Die Bernsdorfer Straße führt aus dem Süden der Stadt ins Stadtzentrum. Beginnend
in Reichenhain und Bernsdorf folgt dem Lauf des Bernsbaches, der noch zu
erkennen war bis er Ende des 19. Jahrhunderts in die Kanalisation verlegt wurde. Wichtige Einrichtungen waren z.B. das Wikingbad in Bernsdorf, an der heutigen Straßenbahnwendeschleife, die Bernsdorfer Schule und der Bernsbachplatz mit dem dominierenden Bau der 1874 errichteten III. Bezirksschule, von deren Existenz heute nur noch ein unscheinbares Gebäude, die ehemalige Turnhalle, zeugt (inzwischen abgerissen d.R.). Landwärts überquerte kurz hinter dem Bernsbachplatz die Eisenbahn vom Hauptbahnhof kommend Richtung Südbahnhof die Bernsdorfer Straße. An der Überführung prangt Werbung für das dort ansässige Modehaus Layritz. Einige Meter weiter, an der Ecke Turnstraße in der Bernsdorfer Str. 43 konnte man bei Kürschnermeister Emil Aschen Mützen, Bekleidung und Uniformteile erwerben. Für die Unterhaltung war zwischen Luther- und Dittesstraße ein bekanntes Kino, die "Südoper", ein beliebter Anlaufpunkt. So konnte man hier den ein oder anderen UFA Star bewundern und sogar, wenn man in der Dittesstraße 6 wohnte, das Filmgeschehen völlig kostenfrei akustisch verfolgen. Es befuhren zwei Straßenbahnlinien die Bernsdorfer Straße, die Linie 3 aus Altendorf kommend und die Linie 4 aus Richtung Leipziger Straße / Bergstraße. Ein Großteil der auf den Bildern zu sehenden Bebauung wurde 1945 zerstört. Es entstanden neue Häuser und urbane Zentren, wie die Schwimmhalle an der Gutenbergstraße und die Kaufhalle Wartburgstraße. Als Plätze der Erholung dienen heute noch der Park der DSF unweit der Bernsdorfer Schule und der Rosenplatz.
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![]() Die neu erbaute Ernst-Thälmann-Straße um 1960 an der Kreuzung Annenstraße. Im Hintergrund der Turm des Neuen Rathauses.
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Am Bernsbachplatz geht die Bernsdorfer Straße in die
Reitbahnstraße über, die an der ehemaligen Stadtmauer, der heutigen
Poststraße
endet.
Sie war neben der Inneren Klosterstraße und dem Gebiet an der Zschopauer Straße eine der Straßen die nach 1945 mit als erstes wieder aufgebaut wurden. So verkehrte noch lange Zeit bis in die 1950er Jahre die Schuttloren rund um den Bernsbachplatz, um die Schuttmassen aus der Stadt zu befördern. Sie wurden unter anderem mit für den Bau der 1954 eröffneten Betonradbahn unweit der Großkampfbahn verwendet. In den unteren Etagen der Häuser fanden viele alteingesessene Chemnitzer Geschäfte ein neues Domizil und machten die Ernst-Thälmann-Straße, wie die Reitbahnstraße von 1945 bis 1990 hieß, zu einem beliebten Einkaufzentrum. Ob Farben beim Farben Merz, der schon vor dem Krieg hier ansässig war, Zigarren beim Bliedung oder die DDR-Variante des Baumarktes - der "Schlauch" für den kleinen Heimwerkerbedarf. Heute ist mit dem neu erblühten Tietz, den Neubauten Moritzpassage und Bürgerzentrum eine harmonische Einbindung der Reitbahnstraße in die Postraße und des neuen Stadtzentrums gelungen.
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Stand: 2.0 16.02.10 | ||
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