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Altendorf umfasst ungefähr das Gebiet Flemming, Limbacher und Waldenburger
Straße. Es bestand bereits lange als eigenständige bäuerliche Ansiedlung.
Maßgeblich veränderte sich das Bild des Dorfes als Chemnitz sich ausdehnte und
immer mehr Arbeiterwohngebiete die ehemals bäuerliche Siedlungsstruktur
verdrängte. So erfolgte 1900 die Eingemeindung. Chemnitz hatte bereits über
100.000 Einwohner und expandierte weiter. Das ehemalige Dorfzentrum wandelte
sich zu einem Stadtteilzentrum mit Kirche, Schule und Verwaltungszentrum.
Die Hauptverkehrsverbindung bildete die Limbacher Straße. Vom Stadtzentrum Chemnitz kommend führte sie durch Altendorf, weiter über Rottluff in Richtung Limbach-Oberfrohna. Es verkehrte ebenfalls ein Straßenbahn die die Arbeiterwohnungen mit den entlang der Limbacher Straße angesiedelten Fabriken wie z.B. den Hartmann-Werken verband. An der Einmündung der Waldenburger Straße unweit des Gasthofes "Wiesenhof" befand sich eines der Depots der Chemnitzer Straßenbahn. Wichtig für die industriellen Ansiedlungen war natürlich die Eisenbahn parallel zur Limbacher Straße mit dem Altendorfer Güterbahnhof. Mit der Eingemeindung entstanden auf Altendorfer Flur wichtige Einrichtungen der Stadt Chemnitz. Zu nennen wären da die Sporteinrichtungen mit der Altendorfer Radrennbahn und der Westkampfbahn. "Im Jahre 1909 als moderner Sport-, Freizeit- und Erholungskomplex vom prominenten Chemnitzer Architekten-Duo Zapp und Basarke errichtet, sah diese Chemnitzer Sporteinrichtung der Superlative in den Zwischenkriegsjahren bis zu 30.000 Teilnehmer anlässlich nationaler und internationaler Rad- und Motorsportwettbewerbe. Der II. Weltkrieg erzwang 1940 die Schließung der Radrennbahn. Nach dem Krieg konnte die Anlage, die durch direkte Sprengbombeneinschläge, u.a. auf dem Oval der Rennbahn, schwer beschädigt wurde, nicht mehr an ihre frühere Leistungsfähigkeit und Bedeutung anknüpfen."1 Die Anlage wurde nur noch als Fußballplatz genutzt. Die Reste der Betonbahn verwilderten mit den Jahren. Nach dem Krieg entstand eine neue Radrennbahn nahe der Großkampfbahn. Wichtig für die Krankenversorgung der Stadt soll hier auch der Komplex an der Flemmingstraße mit Blinden- und Frauenklinik erwähnt werden. Schon 1905 wurde die Blindenanstalt an der Flemmingstraße gegründet. Im Jahr 1915 entstand Nahe dem Crimmitschauer Wald das heutige „Krankenhaus Küchwald“ und 1918 die „Frauenklinik“. Die „Säuglingsklinik“ folgte 1926/27. Seit 1982 befindet sich ein Neubau des Klinikums zwischen „Frauenklinik“ und „Krankenhaus Küchwald“, der seit 2005 modernisiert und erweitert wird. Nicht zu vergessen als ist der Marmorpalast an der Limbacher Straße mit seinem pompös ausgestatteten Saal. Seine Bekanntheit soll hiermit untermalt werden mit einer Aufforderung an die Teilnehmer der Landesturnfest 1930: "Turner besucht den Marmor-Palast und den Flughafen, die beiden größten Sehenswürdigkeiten von Chemnitz." In einer Eigenwerbung des Marmorpalastes heißt es um 1919: "Marmor-Palast Chemnitz-Altendorf, Größtes und schönstes Konzert-, Ball- und Garten-Etablissement der Umgegend. Beliebter Ausflugsort. Großer Prunk-, Konzert- und Ballsaal, 3000 Personen fassend. Großer Gesellschaftssaal, 400 Personen fassend. Herrlicher großer Garten, 2 Asphalt-Kegelbahnen, Große Ausspannung. Fernruf 7280, Inhaber: E.Böhm".
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Stand: 2.2 20.02.10 | ||
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